PURPUR ist die Bilanz einer Gruppe hochmotivierter Musiker beim Versuch, ES anders zu machen. PURPUR möchte eine zeitgemäße Antwort auf die immer leerer werdenden Konzertsäle bieten. PURPURs Formate sollen das Konzerterlebnis verändern, sowohl für die Musiker als auch für das Publikum. PURPUR ist also der Versuch einer Antwort auf viele offene, musikalische wie dramaturgische Fragen, die sich der Musikbetrieb stellen muss, um das moderne Publikum anzusprechen.
Auf der Suche nach diesen Antworten spielte der Anspruch auf Vielseitigkeit eine wichtige Rolle und so entwickelten sich die unterschiedlichen Formate quasi wie von selbst. Die Unterstützung der Europäischen Union in Form von zwei Projektförderungen stellte den nötigen finanziellen Background dar, um zu experimentieren und Antworten zu finden. Bald wurde klar, dass es nicht ausreicht, sich lediglich auf außergewöhnliche Orte und selten gespielte Werke zu konzentrieren. Vielmehr geht es darum, ALLES anders zu machen und zwar hinsichtlich aller übergeordneten Gattungen in der „klassischen Musik“: Konzert und Oper, die sogenannte U-Musik, die ebenfalls Einzug gehalten hat in der klassischen Musik, und ein sinnesübergreifendes Format, das im Bereich SYNÄSTHESIE einzuordnen wäre.
Daraus entstanden die PURPUR-Formate PURE OPERA, das durch einen speziellen Zugang zum Musiktheater charakterisiert ist, PURPUR MEETS ... , ein Konzertformat, bei dem der Solist und SEIN PROGRAMM im Mittelpunkt stehen, PURPUR IN JEANS, ein musikalischer Ansatz, ethnische Musik mit neuen Arrangements in eine virtuose Orchestersprache zu transformieren, und PURE CHOCOLATE, das Sinnes-Cross-over, sprichwörtlich ein Fest aller Sinne.
Während die Wurzel des Wirkens, nämlich die Musik, unangetastet bleibt und die gewählten Werke genau so umgesetzt werden, wie es die Komponisten intendiert haben, bedient sich PURPUR extremerer Interpretationen, um auch hier zu verblüffen. Doch über die Musik hinaus wird kein Stein des „traditionellen“ Konzertgebäudes auf dem anderen belassen. So haben die Formate Purpur meets ... oder Purpur in Jeans keine Pause. Das Lichtdesign rückt – natürlich in Absprache mit dem jeweiligen Veranstalter – in einen fast schon körperlichen Brennpunkt. So wird jedes Konzert visuell übersetzt, um das Publikum auf eine eindrucksstarke Reise mitzunehmen, die so viele Sinne wie möglich anspricht.
Die PURPURISTI – so nennen sich die PURPUR-Musiker – sind nicht wie „üblich“ gekleidet. Sie treten auch nicht „traditionell“ auf. Alles folgt einer planvollen Dramaturgie, die überrascht und dennoch historischen Mustern entspringt. Hinzu kommt die Wahl der Konzertorte, die das jeweilige Gesamtkonzept der Formate komplettieren – so sich PURPUR für die Umsetzung verantwortlich zeichnet und sich nicht auf einem Gastspiel befindet.
Das Orchester Purpur, gegründet 2011 im Rahmen des EU-Projektes „PurPur - European Sound Interchange“, setzt sich aus MusikerInnen aus ganz Europa zusammen. Ganz entscheidend für die Zusammensetzung und für den eigenen Orchesterklang und die Spielkultur dieses jungen Klangkörpers ist die Nähe zu vielen Mitgliedern der Wiener wie auch der Berliner Philharmoniker. Diese zeichnen in vielen Fällen auch direkt für die Auswahl der jungen MusikerInnen verantwortlich. Der Grundstock des Orchesters besteht aus 66 MusikerInnen, die permanent mitwirken. Andere OrchestermusikerInnen wiederum werden direkt von unseren Dirigenten und/oder Solisten zu den Produktionen mitgebracht. Und sind da noch unsere Partnerorganisationen, die das Orchester mit ihren „Besten“ beschicken: Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Paris – CNSMDP, London Royal Academy of Music, Musikakademie Zagreb, Musikakademie Ljubljana, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien u.a.
Bereits seit 2011 ist das Orchester Purpur das Orchester in Residence des Festival Kvarner in Opatija/Kroatien. Während der letzten Jahre sammelte das Orchester dort wertvolle Erfahrung, indem es Konzerte mit renommierten MusikerInnen gab, wie etwa mit der weltbekannten kroatischen Pianistin Martina Filjak, mit „The Clarinotts“ und mit verschiedensten SolistInnen der Berliner und Wiener Philharmoniker. Einen Höhepunkt der Saison 2012 bildete die Opernproduktion „Armida“, die beim Festival Kvarner in Opatija szenisch und beim Festival Seviqc Brežice in Slowenien konzertant aufgeführt wurde. Im Jahr 2013 wirkte das Orchester Purpur bei dem EU-Projekt „Glagolica - A European Musical Language“ mit.
Zwischen Mai 2013 und Dezember 2014 war das Orchester Purpur Teil eines weiteren EU-Projektes namens „Purpur - A European Opera Sound“, welches als Follow-up des Projektes PurPur zu sehen ist. Nach den großen Erfolgen der Opernproduktion „Armida“ wurde diese im Jahr 2014 nach einer Überarbeitung und Neubesetzung konzertant wiederaufgeführt. Die Haydn-Oper Orlando Paladino, ein „dramma eroicomico“ in drei Akten, wurde im September 2013 in Bleiburg und in Brežice konzertant und im April 2014 in Ossiach und in Gorizia szenisch aufgeführt . Weitere Aufführungen in Slowenien beim Festival Seviqc Brežice und in Kroatien beim Festival Kvarner standen im Spätsommer 2014 auf dem Programm.
Die Auführungen des Orlando Paladino in Opatija und Rogaška Slatina wurden vom nationalen Fernsehen aufgenommen und übertragen - einmal sogar live!
Im November 2014 hatte das Orchester Purpur unter der Leitung von Rudolf Piehlmayer mit den Klarinettenvirtuosen Ernst und Daniel Ottensamer mit dem Programm „Purpur meets the clarinotts“ einen Gastauftritt im Teatro Verdi di Pordenone.
Die Idee PURPUR wäre ohne die Förderungen seitens der EU, bzw. des Kunstministeriums nie realisierbar gewesen. Und ohne unser treues Publikum, das all unseren Produktionen vertraute und ihnen folgte, wäre Purpur im wahrsten Wortsinne „sinn“los. Und auch ohne den Glauben eines großen Bankinstitutes aus Kärnten wäre Purpur wohl eine Vision geblieben. Die Rede ist von der BKS Bank.
Ihnen allen gebührt unser innigster Dank. Mögen wir sie auch weiterhin mit unseren Ideen erfreuen.
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